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Gabriel Felbermayr

Der Österreicher Gabriel Felbermayr ist Chef des Instituts für Weltwirtschaft. Er zeigt sich “irritiert”, dass beim Bekämpfen der Pandemie nicht auf Faktenbasis operiert wird.

21. Dezember 2020 / 11:52 Uhr

Corona-Teststrategie: Weltwirtschaft-Chef kritisiert „Versagen des Staates“

Der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), der Österreicher Gabriel Felbermayr, übt scharfe Kritik an der Teststrategie in der Corona-Pandemie.

Gegenüber der Deutschen Presse Agentur (dpa) sagte er:

Was mich persönlich sehr irritiert, ist, dass beim Bekämpfen der Pandemie nicht auf Faktenbasis operiert wird.

„Politik hat mit Zynismus geantwortet“

Weil immer noch unklar sei, wo sich Menschen wirklich infizieren, würden wir uns wieder in einem pauschalen „Lockdown“ befinden. Ganz ähnlich wie in der ersten Welle, doch: Das sei nur im Frühjahr verständlich gewesen, weil es 100 Jahre lang keine Pandemie gegeben habe. Felbermayr erinnert, dass Volkswirte bereits im April für mehr Tests geworben hätten, doch die Politik habe darauf nur mit Zynismus geantwortet.

„Ein Monat Lockdown kostet 10 bis 15 Milliarden Euro Steuergeld“

So habe man aus der ersten Welle scheinbar nichts gelernt und reagiere in der zweiten mit derselben, mittelalterlichen Methodik, kritisiert Felbermar und rechnet vor:

Ein Monat Lockdown kostet 10 bis 15 Milliarden Euro Steuergeld. Damit kann man gewaltige Testkapazitäten aufbauen und jeden testen – von mir aus auch vor dem Besuch eines Lokals.

Untätigkeit bei vulnerablen Gruppen

Unverständlich sei für ihn auch, dass im Sommer viele Schulen nicht mit Lüftungssystem, Computern und Wlan ausgestattet worden seien. Felbermayr spricht von “Staatsversagen” in manchen Bereichen:

Wir reden seit Beginn der Pandemie davon, dass das Wichtigste ist, die vulnerablen Gruppen zu schützen und haben dann aber gerade dort sehr hohe Infektionsraten.

Lasse man die Infektionen in Altenheimen aus der Statistik heraus, habe das „einen Rieseneffekt“. Infektionen erfolgten nicht in großer Zahl in den derzeit geschlossenen Friseur-Geschäften, sondern in den Altenheimen.

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