Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Mit jedem neuen Presseauftritt von ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel kommen neue Details der mutmaßlichen Spenden-Affäre ans Licht. Hier eine Fotomontage, auf der Blümel mit der eifrigen ÖVP-Spenderin Heidi Horten abgebildet ist.

12. Feber 2021 / 16:43 Uhr

ÖVP-Finanzminister Blümel schaltet auf Einschüchterungstaktik: „Wer anderes behauptet, wird geklagt“

Es war unausweichlich: Nach seiner gestrigen völlig missglückten und nahezu arroganten Pressekonferenz musste ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel heute, Freitag, nochmals vor die Presse treten.

Blümel droht Journalisten – mit wenig Erfolg

Das tat er dann auch am frühen Freitag Nachmittag –  und zwar mit einer Einschüchterungstaktik gegenüber den Medien:

Es gab keine Spenden von Novomatic an die ÖVP, auch nicht an Vereine. Wer anderes behauptet, wird geklagt.

Mysteriöse SMS vom Novomatic-Chef

Blümel hatte mit dieser Taktik aber keinen Erfolg, und da nützte es auch nichts, dass er eine eidesstattliche Erklärung vorlegte. Die Journalisten wunderten sich, warum Blümel nicht schon gestern sagte, dass es keine Spenden an ÖVP-nahe Vereine gegeben habe. Und sie hakten bei der mysteriösen SMS nach, die Blümel am 12. Juli 2017 vom damaligen Novomatic-Chef Harald Neumann bekommen hatte, in der zu lesen war:

Bräuchte kurzen Termin bei Kurz. 1) wegen Spende 2) wegen des Problems, das wir in Italien haben.

“Tu’s für mich!”

Blümel sagte heute, dass er diese SMS dem damaligen Kabinettschef von Sebastian Kurz, der zu diesem Zeitpunkt Außenminister war, weitergeleitet hätte – mit dem Zusatz:

Ruf Neumann zurück, tu’s für mich!

Auf die Frage, was er damit gemeint habe, dass der Kabinettchef es “für ihn tun” solle und was er davon gehabt hätte, gab Blümel allerdings keine Antwort.

Gast beim von Novomatic gesponserten Fest

Ins Schwimmen kam der ÖVP-Finanzminister dann auch, als er mit einer neuerlichen SMS der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 25. Juli 2018 konfrontiert wurde. Mikl-Leitner soll an Neumann folgende Nachricht geschickt haben:

Kommst du, ihr seid Sponsor.

Gegangen ist es dabei um ein Fest im Palais Niederösterreich in der Herrengasse, bei dem Novomatic dem Vernehmen nach Infrastruktur und Catering bezahlt haben soll. Und wo Gernot Blümel Gast war.

Sondersitzung und Misstrauensantrag

Die nächste Gelegenheit, sich zu verantworten, wird Blümel jedenfalls schon nächste Woche haben. Denn, wie berichtet, haben SPÖ, FPÖ und Neos zu der Affäre eine Sondersitzung im Nationalrat einberufen. Und in dieser Sondersitzung wird die FPÖ auch einen Misstrauensantrag gegen Blümel stellen.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

24.

Apr

18:24 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Share via
Copy link