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Die Silberstein-Affäre reißt die Sympathiewerte für Christian Kern in den Keller.

16. August 2017 / 15:02 Uhr

Schon 40 Prozent der Österreicher für Rücktritt von SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern

Die Affäre um Tal Silberstein löst bei der SPÖ größeres Ungemach aus als gedacht. Seit der Verhaftung des Wahlkampfberaters von Christian Kern in Israel wegen des Verdachts der Bestechung und Geldwäsche fordern bereits 40 Prozent der Österreicher den Rücktritt des SPÖ-Bundeskanzlers. Das ergab eine Umfrage von Research Affairs, die die Tageszeitung Österreich veröffentlichte.

Parallelen zu Werner Faymann

Kerns Absturz bei den Wählern weist Parallelen zum Untergang seines Vorgängers Werner Faymann (SPÖ) auf. Als die ÖBB-Inseratenaffäre ruchbar wurde, ging es mit Faymann rapide bergab. Die Österreicher vertrauten dem Bundeskanzler nicht mehr, obwohl ihn – und seinen "Spezi" Josef Ostermayer – die Gerichte nicht belangten.

Kern weiß das und versucht nun zu retten, was noch zu retten ist. In einem Telefonat mit der Zeitung Österreich meint er:

Man sollte die Kirche bitteschön im Dorf lassen – Herr Silberstein hat für uns Umfragen analysiert und Stimmungen beobachtet, das kann er exzellent. Aber er hat sicher nicht ­meine Wahlkampf-Strategie entwickelt, und schon gar nicht alleine – das mache immer noch ich.

Skandal wurde bereits 2016 ruchbar

Dass die SPÖ und in erster Linie Christian Kern die peinliche Affäre rund um die Verhaftung von Tal Silberstein herunterspielen möchten, ist verständlich. Kerns Wortmeldungen sind für viele aber nicht glaubhaft, weil er sich seines Beraters eigentlich schon viel früher entledigen hätte müssen. Schließlich hat unzensuriert.at bereits im Dezember 2016 über schwere Vorwürfe gegen Silberstein und seine Geschäftspartner berichtet.

Silberstein und die Rolle des ORF

In der ORF-Pressestunde darauf angesprochen, vermeinte der SPÖ-Kanzler noch, sich der Angelegenheit unwirsch entledigen zu können. Der ORF recherchierte in dieser Angelegenheit dann auch nicht weiter, bis es am Montag zu diesem Eklat für Kerns SPÖ kam. Den Skandal hat der Rotfunk aber weiterhin auf kleiner Flamme gekocht.

Am Küniglberg lobte man die SPÖ sogar regelrecht, dass sich die Partei nun von Silberstein trennte. Und einen Tag nach Bekanntwerden der Silberstein-Verfaftung suchte man auf den ORF-Plattformen noch vergeblich nach Silberstein-Geschichten.

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