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Dass ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz jetzt als “Öffnungs-Kanzler” durch die Lande zieht (im Bild bei der Musikkapelle Pöllau), ist wenig glaubwürdig und kann sein Umfrage-Tief nicht stoppen.

1. Juni 2021 / 17:22 Uhr

Paukenschlag: ÖVP nur noch einen Punkt vor der SPÖ, FPÖ überspringt 20 Prozent

Die Online-Zeitung ZackZack hat heute, Dienstag, eine bemerkenswerte Umfrage des Market-Instituts veröffentlicht: Demnach liegt die SPÖ nur noch einen Prozentpunkt hinter der ÖVP, auch die FPÖ legt gewaltig zu.

ÖVP stürzt ab

Laut Market wurden tausend Personen in repräsentativen Interviews befragt, wobei eine Schwankungsbreite von 3,16 Prozent eingeräumt wird. Dennoch ist das Umfrage-Ergebnis ein Paukenschlag. Die ÖVP, die vor fünf Wochen in der Umfrage dieses Meinungsforschungsinstituts noch bei 34 Prozent lag, stürzt auf 29 Prozent ab und verliert innerhalb kürzester Zeit fünf Prozentpunkte.

Vier Prozentpunkte plus für die FPÖ

Exakt in die andere Richtung ginge es nach dieser Umfrage für die SPÖ, die auf 28 Prozent kommt und bis auf einen Punkt an die ÖVP von Sebastian Kurz heranrückt. Im April lagen die Roten nur bei 24 Prozent.

Auch die Freiheitlichen zählen zu den großen Gewinnern dieser Befragung. Ende April noch bei 16 Prozent, legen die Blauen mit vier Prozentpunkten ebenfalls kräftig zu und stehen damit seit langem wieder auf 20 Prozent.

Neos und Grüne fahren jeweils ein Minus von zwei Prozentpunkten ein. Sie liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den letzten Platz (Neos 11, Grüne 10 Prozent).

Ermittlungen und verfehlte Corona-Politik

Über den Grund des Absturzes der Kurz-ÖVP kann nur gemutmaßt werden. Möglicherweise haben die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Sebastian Kurz, ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel und die vielen anderen ÖVP-Funktionären doch mehr Schaden angerichtet als gedacht. Dazu kommt eine völlig verfehlte Corona-Politik.

Politik nach Umfrage-Ergebnis

Dass Kurz jetzt versucht, nach den von ihm verhängten Corona-Maßnahmen plötzlich als Mann der Öffnungen dazustehen, könnte wohl auch mit dem Umfrage-Ergebnis im Zusammenhang stehen. Die Kurz-ÖVP steht ja im Verdacht, Politik nicht nach wissenschaftlicher Evidenz oder nach Hausverstand zu machen, sondern je nachdem, wie die Umfragen ausschauen. Und die sind – zumindest nach der Befragung des Market-Instituts – so schlecht wie noch nie in der Amtszeit von Kurz.

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