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Präsident Ashraf Ghani

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani (Bild rechts mit US-Außenminister Blinken) soll bereits aus Kabul geflüchtet sein.

15. August 2021 / 17:03 Uhr

Kabul vor Fall: Islamische Talibanmilizen übernehmen bald die Staatsmacht

Der Sieg der radikalislamischen Talibanmilizen in Afghanistan ist offensichtlich nicht mehr aufzuhalten. Nach der Eroberung sämtlicher Provinzhauptstädte steht in den nächsten Stunden und Tagen die Übernahme der Staatsmacht durch die Taliban in der Hauptstadt Kabul bevor.

Regierung und Militär für „friedliche Machtübernahme“

Die afghanische Regierung und das Militär wollen sich nicht mehr länger zur Wehr setzen, sondern streben eine „friedliche Machtübernahme“ durch die Taliban an und unterstützen diese. Der bisherige Innenminister Abdul Sattar Mirsakwal hat die Öffentlichkeit von der Bildung einer „Übergangsregierung“ informiert.

Präsident soll nach Tadschikistan geflohen sein

Wie weit die Auflösung der bisherigen Regierung bereits fortgeschritten ist, zeigen Medienberichte, die von einer Flucht von Präsident Ashraf Ghani nach Tadschikistan berichten. Ghani, der seit 2014 das Amt des Präsidenten nach einem von Fälschungsgerüchten begleiteten Stichwahl inne hatte, galt als Marionette der US-Administration. Aktuell ist er das Feindbild Nummer Eins der Taliban.

Nach Studien in Beirut wandere Ghani in die USA aus, um dort rund zwei Jahrzehnte als Wissenschaftler tätig zu sein. 2001 wurde er nach der damaligen ersten Vertreibung der Taliban von der Staatsmacht, UN-Sonderbeauftragter, afghanischer Finanzminister, Universitätsrektor und afghanischer Sicherheitsbeauftragter im Rahmen der International Security Assistance Force (ISAF).

Kein Rachefeldzug gegen Regierungsanhänger

Aktuell verneinen die Taliban-Vertreter den Beginn eines Rachefeldzugs gegen Regierungsanhänger und die Angehörigen westlicher Staaten in Afghanistan. Man spricht von einer „friedlichen Machtübernahme“ und will damit die Weltöffentlichkeit in Sicherheit wiegen.

Mittlerweile bricht allerdings in der Hauptstadt Kabul das totale Chaos aus. Es kam bereits zu Plünderungen und Schießereien vor Bankinstituten. Viele Einwohner der Hauptstadt wollen ihre verbliebenen Ersparnisse abheben, Lebensmittel einkaufen oder sich bei ihren Familien in der Provinz in Sicherheit bringen.

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