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Bundesheer / Afghanistan

Soldaten des österreichischen Bundesheers sind in Kabul im Einsatz, um schutzbedürftige Afghanistan-Urlauber zum Flughafen zu bringen (Archivbild).

27. August 2021 / 11:53 Uhr

Unfassbar: Elite-Soldaten des Jagdkommandos holen “schutzbedürftige” Afghanistan-Urlauber heim

Ein Eintrag des Pressesprechers des österreichischen Bundesheers auf dem Kurznachrichtendienst „Twitter“ sorgt für Verwunderung und Unverständnis. Michael Bauer zitiert dabei aus einem Artikel den Salzburger Nachrichten und schreibt:

“76 österreichische Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln bzw. aus Afghanistan geflohene Schutzbedürftige, die auf Familienbesuch in der Heimat gewesen waren, wurden mit Hilfe des #Bundesheers aus Kabul ausgeflogen.”
@sn_aktuell

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Urlaub im Bürgerkriegsland

Die Frage, die sich nun österreichische Staatsbürger wohl zu recht stellen, ist: Wie kann es möglich sein, dass vorgebliche Flüchtlinge aus Afghanistan, die in Österreich Schutz auf Zeit beanspruchen, weil sie in ihrem Heimatland angeblich verfolgt werden, dann Urlaub im Bürgerkriegsland Afghanistan machen? Der Satz klingt einfach unglaublich:

…aus Afghanistan geflohene Schutzbedürftige, die auf Familienbesuch in der Heimat gewesen waren, wurden mit Hilfe des Bundesheers aus Kabul ausgeflogen.

Hilfe von deutscher Bundeswehr und ungarischer Luftwaffe

Ganz stimmt diese Formulierung ohnehin nicht. Denn nicht das österreichische Bundesheer hat die Personen ausgeflogen, sondern sie sind mit einer Transportmaschine der deutschen Bundeswehr und mit einem Flug der ungarischen Luftwaffe außer Landes gebracht worden. So gelangten die Afghanistan-Urlauber von Kabul via Usbekistan und Budapest nach Österreich.

Elite-Soldaten des Jagdkommandos gegen Taliban

Was in diesem Zusammenhang aber noch überrascht: In Kabul sollen sich nach Angaben der Salzburger Nachrichten Elite-Soldaten des Jagdkommandos befinden. Sie sind mit der deutschen Bundeswehr via Taschkent nach Kabul geflogen, um die noch in Afghanistan befindlichen “Österreicher” an den Taliban vorbei zum Flughafen von Kabul zu bringen.

Zwei Dinge sind hier fragwürdig: Zum einen ist schwer verständlich, warum aufwendig ausgebildete österreichische Elite-Soldaten dieser Gefahr ausgesetzt werden, um Afghanistan-Urlauber und Asylschwindler heimzubringen. Zum anderen fragt man sich, ob eine Handvoll Elitesoldaten des Jagdkommandos erfolgreichen Widerstand gegen die Taliban leisten können? Das nämlich hat nicht einmal die hochgerüstete Armee in Afghanistan fertiggebracht.

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