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Der Medienmacher Éric Zemmour ist eine neue patriotische Kraft im politischen Wettbewerb.

23. September 2021 / 13:38 Uhr

Frankreichs nationaler Medienmacher Zemmour im Umfragehoch

In Frankreich ist ein neuer Mitbewerber im politischen Kampf erschienen. Der Medienmacher und stark national ausgerichtete Éric Zemmour steht in den neusten Wahlumfragen zur Präsidentschaftswahl bei elf Prozent – obwohl er noch nicht einmal seine Kandidatur verkündet hat.

Patrioten im Aufwind

Die neusten Wahlumfragen seit September 2021 zu den Präsidentschaftswahlen 2022 in Frankreich haben es in sich. Éric Zemmour, der als äußerst national gilt, schafft es aus dem Stand auf elf Prozent der Stimmen. Gleichzeitig kommt die ebenfalls patriotische Marine Le Pen der Partei Rassemblement national auf 18 Prozent. Der derzeitige liberale Präsident Emmanuel Macron sank auf 23 Prozent.

Kritik an Überfremdung und Liberalismus

Zemmour gilt in Frankreichs patriotischer Szene als äußerst beliebt. Wie heise online berichtet, ließ er zwar noch offen, ob er überhaupt kandidiert, jedoch führt er in den letzten Wochen vermehrt wahlkampfähnliche Veranstaltungen durch. In seinem neuen Buch „Frankreich hat noch nicht sein letztes Wort gesprochen“ beschreibt er ein umfassendes politisches Programm zur Rettung seiner Heimat vor der Überfremdung und dem Liberalismus.

Zu viele muslimische Namen

Dabei fällt er immer wieder mit radikalen Forderungen auf. So will er in Frankreich bei Neugeborenen muslimische Vornamen verbieten lassen. Immer wieder fordert er auch den Austritt Frankreichs aus der Europäischen Union und beschreibt den Volkstod der Franzosen durch Überfremdung als die größte Katastrophe Frankreichs der heutigen Zeit.

Medienapparat steht hinter ihm

Ungewöhnlich ist dabei, dass er anders als Le Pen einen umfassenden Medienapparat hinter sich hat. Zemmour ist seit vielen Jahren Kommentator in Zeitungen, Polit-Experte im Fernsehen und Autor. Dadurch, dass er sich nie parteipolitisch engagiert hatte, konnte er sich im patriotischen Lager einen frischen, unbefleckten Ruf aufbauen. Le Pen hingegen wirkt mit ihrem ständigen Scheitern bei Wahlen angeknackst und ausgelaugt.

Politischer Wandel schwierig

Der politische Wandel durch einen patriotischen Präsidenten ist dabei in Frankreich äußerst unwahrscheinlich. Nach der ersten Runde der Wahl kommt es zu einer Stichwahl, in der sich alle restlichen Parteien gegen den patriotischen Kandidaten stellen. So wurde Le Pen regelmäßig in den letzten Jahren in der ersten Runde auf Platz eins gewählt, unterlag aber im zweiten Wahlgang.

Patrioten schon bei 30 Prozent

Dennoch ist das erscheinen des neuen Kandidaten in Umfragen ein gutes Zeichen. Da der Rassemblement national weiterhin halbwegs stabile Ergebnisse hat, zieht Zemmour anscheinend vor allem Nichtwähler an. Somit stehen in den Umfragen patriotische Kräfte nicht mehr nur zwischen 20 und 25 Prozent, sondern bei über 30.

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