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Band am Arm

An den Kontrollbändern der Studierenden kann man an der Johannes Kepler Universität in Linz zwischen Geimpften und Ungeimpften unterscheiden.

24. Feber 2022 / 12:00 Uhr

Nun doch: Universität kennzeichnet Geimpfte und Ungeimpfte mit verschiedenfarbigen Bändern

An der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz werden Studenten nun doch als Geimpfte und Ungeimpfte gebrandmarkt. Konnte ein unzensuriert-Bericht dieses Vorhaben im Herbst noch verhindern, wurde es jetzt zur Realität: Es gibt verschiedenfarbige Bänder – eines für Geimpfte, das einen Monat gilt, und eines für (impffreie) Gesunde, die sich testen lassen müssen, mit einer Gültigkeit von nur einem Tag. Denn der PCR-Test gilt auch an der Uni – analog zu Wien – nur 48 Stunden.
Uni sagte im Herbst: “Keine verschiedenfarbige Bänder”
Grundsätzlich ist an der JKU in Linz eine “2,5-Regel” Vorschrift sowie eine Maskenpflicht in sämtlichen Räumlichkeiten. So gut, so schön. Dass nun aber entgegen der Aussage der Uni vom 10. September, es werde keine verschiedenfarbigen Bänder für Studenten geben, um sie zwischen Geimpften und Ungeimpften unterscheiden zu können, diese Brandmarkung doch durchgeführt wurde, sorgt für Verwunderung.
Einlassband gilt pro Tag oder pro Monat
Auf der Homepage der Uni ist aktuell zu den „Corona Maßnahmen an der JKU“ unter dem Punkt „Einlassbänder bleiben weiterhin“ zu lesen:

Zur Überprüfung des 2,5G-Status bleibt auch im Sommersemester das Einlassband-System, da es sich bisher bestens bewährt hat. Neu ist auf Wunsch der ÖH die freiwillige Möglichkeit, bei Vorliegen gültiger Nachweise entsprechend 2G ein Einlassband für ein ganzes Monat zu erhalten. Damit können die Kontrollen vereinfacht und Wartezeiten vermieden werden.
…Daher sind im Sommersemester an jedem Tag zwei Farben gültig (eben Tages- und Monatsband). Die Farben sind den Lehrenden natürlich bekannt. Das Angebot ist rein freiwillig. Die Bänder müssen wie bisher lediglich bei Kontrollen sichtbar sein…

Neu ist die “freiwillige Möglichkeit”
Neu gegenüber des zuvor geplanten, aber dann wieder abgesagten Kontrollband-Systems ist also die „freiwillige Möglichkeit“ für Studenten. Heißt: Jeder könne sich ja freiwillig stechen lassen, um nicht als gesunder, aber getesteter Student wie ein Aussätziger ein anderes Band tragen zu müssen als die geimpften Kommilitonen.
APA-Redakteur sieht keine Trennung der Gesellschaft
Da kann man einem APA-Redakteur nur recht geben, der bei einem Faktencheck im Vorjahr, als das erste Mal über die verschiedenfarbigen Bänder berichtet wurde, zwar nicht den eigenen Widerspruch erkannte (siehe: “APA-Faktencheck ging daneben”), dafür aber in einer Analyse meinte:

Auf Basis der Corona-Maßnahmen der JKU (Johannes Kepler Universität, Anm.) auf eine Brandmarkung Nicht-Geimpfter zu schließen oder sie als Beleg einer Trennung der Gesellschaft zu sehen, ist also unzulässig. Hinweise auf scheinbar ähnliche Maßnahmen im Nationalsozialismus (3) sind zudem falsch und Holocaust-verharmlosend.
(3) “Wochenblick”-Artikel: http://go.apa.at/foNMO90L (archiviert: http://go.apa.at/XRJI6csw)

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