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Atomkraftwerk

Das angereicherte Uran für Atomkraftwerke aus Russland wird in den Sanktions-Plänen der Europäischen Union immer “vergessen”.

13. Mai 2022 / 11:54 Uhr

Abhängigkeit von Russland: Uran steht nicht auf Sanktions-Liste der EU

Öl-Embargo, Gas-Ausstieg – die Europäische Union möchte Russland mit Wirtschafts-Sanktionen in die Knie zwingen und so den Angriffskrieg gegen die Ukraine beenden. Auffällig: Kaum jemand spricht über russisches Uran für Atomkraftwerke. Auch da ist Europa, vor allem Frankreich, das anscheinend keine Probleme beim Öl-Embargo hat, von Russland abhängig.
Frankreich pflegt enge Kontakte zu Rosatom
Frankreich ist dank seiner Atomkraftwerke freier in seiner Entscheidung, fossile Brennstoffe aus Russland zu kappen. Über Uran aber wird in Paris nicht gesprochen. Dieser „Treibstoff“ aus Russland steht nicht auf der Sanktions-Liste. Warum wohl? Frankreich pflegt enge Kontakte zum russischen Unternehmen Rosatom. Frankreich braucht aber nicht nur das angereicherte Uran vom “bösen” Wladimir Putin, sondern liefert auch seinen Atom-Abfall zum “Kriegstreiber”, der diesen mittels modernem Verfahren neu aufbereitet und wiederverwendet.
Atom-Abfälle werden nach Sibirien zum Recyceln geschickt
Nach rund zehn Jahren Pause hatte der inzwischen von Areva in Orano umgetaufte französische Atomkonzern 2020 erneut einen Vertrag mit Rosatom über die Lieferung von abgebrannten Brennstäben nach Russland unterzeichnet. Wie Orano der WirtschaftsWoche auf Anfrage mitteilte, sollten diese nach Seversk in Sibirien verbracht werden. Dort unterhalte Rosatom eine Fabrik, in der die Atomabfälle so aufbereitet und wieder angereichert werden, dass die recycelten Brennstäbe in den Reaktoren von Rosatom zum Einsatz kommen können.
EU-Mitgliedsländer von russischem Uran abhängig
Ohne russisches Uran würden laut WirtschaftsWoche auch Finnland und die osteuropäischen EU-Mitgliedsländer Bulgarien, Tschechien, Slowakei und Ungarn nicht auskommen.
Science berichtet zudem, dass die nächste Generation der Atomkraftwerke einen „Treibstoff“ benötigen würden, den es aktuell nur in Russland gibt.

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