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Jahrzehntelang konnte durch Auslagerung der Produktion nach China Geld gespart werden. Jetzt treten die Probleme damit härter denn je zutage.

4. Juni 2022 / 12:22 Uhr

Chinesische „Lockdowns“: Auslagerung der Produktion fällt Firmen auf den Kopf

Insbesondere internationale Konzerne haben in den letzten Jahrzehnten ihre Produktion nach China verlagert. Das war längere Zeit ein beliebtes Mittel, um Kosten für Beschaffung oder Herstellung zu senken. So wurden 2021 Waren im Wert von mehr als 245 Milliarden Euro zwischen Deutschland und China gehandelt.
Auslagern kostet
Doch auch China wurde sich bewusst, dass es damit für üppige Profite im Westen sorgte, und zog langsam, aber sicher nach. Jährlich stiegen schon vor Corona die Ausgaben für Unternehmen beim Auslagern deutlich: zehn Prozent höhere Kosten pro Jahr bei Managergehältern, zehn Prozent bei Bürokräften, acht Prozent bei Arbeitslöhnen.
Rohmaterial wurde jährlich sieben bis 50 Prozent teurer. Durch Wegfall von Steuervergünstigungen stiegen die Abgaben auf Vorprodukte um 14 bis 17 Prozent jährlich. Das Auslagern brachte unter diesen Umständen schon länger nicht die gewünschte Ersparnis, immerhin kostet das Auslagern auch Mühen und Organisation im Inland.
Corona verschärfte bereits bestehende Probleme
Corona verschärfte die Probleme mit dem Auslagern: zweieinhalb Jahre Lieferschwierigkeiten meistern, Kunden vertrösten und entgangene Geschäfte wegen fehlender Produkte.
Noch einmal härter trifft der jüngste „Lockdown“ in China. Bei der aktuellen Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts im Mai klagten 77,2 Prozent der bundesdeutschen Firmen über Materialengpässe und Lieferprobleme – nach 75 Prozent im April. Fast jedes zweite befragte Unternehmen hätte mit neuen Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Darunter fast alle Schlüsselindustrien, vor allem der Maschinenbau (91,5 Prozent der Unternehmen betroffen), die Elektroindustrie und die Autoindustrie.

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