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Schwarz gegen Schwarz – das ist Brutalität, hätte Helmut Qualtinger gesagt: Die ÖVP ringt um eine einheitliche Linie bei der Sonntagsöffnung.

5. September 2019 / 22:58 Uhr

Blümel vs. Gewerkschafter Pöltl: Schwarzer Streit um Sonntagsöffnung in Wien

Wenn der noch so kleine Lokalpolitiker der FPÖ inhaltlich von der Parteilinie ausschert, darf davon ausgegangen werden, dass unsere „objektiven“, „unabhängigen“ und in alle Richtungen vollkommen ausgewogenen, „normalen“ Medien das mit einer Berichterstattung würdigen. Dass die ÖVP Wien und der schwarze Arbeitnehmerflügel ÖAAB-FCG Wien sich öffentlich in einem Thema uneinig sind, wird hingegen mit keiner Zeile erwähnt.

Unverblümtes Lob für Sonntagsöffnung

Am Donnerstag, den 5. September, wurde eine Umfrage präsentiert, laut der eine Mehrheit für eine Sonntagsöffnung plädiert.  Der Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel ist voll des Lobes und fordert unverblümt Tourismuszonen. „Gerade in Zeiten, in denen man rund um die Uhr online einkaufen kann, muss es den Wiener Geschäftsleuten möglich gemacht werden, auf die veränderten Kundenbedürfnisse einzugehen. Alles andere ist ein reines Amazon-Förderungsprogramm. Während alle anderen Bundesländer längst Tourismuszonen in den unterschiedlichsten Städten und Orten eingerichtet haben, verweigert die Millionenstadt Wien sinnvolle Veränderungen und nimmt einen Kaufkraftabfluss in andere Städte und ins benachbarte Ausland in Kauf“, heißt es.

Kritik von Arbeitnehmerflügel

Ganz anders sieht das aber Fritz Pöltl, FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzender der AK-Wien. Er spricht von einer “No-Na-Umfrage” und übt heftige Kritik. „Das Geld hätte man sich sparen können. Man hat bei der Befragung nämlich auf die Aufzählung der Nachteile geflissentlich vergessen. Dass durch die Sonntags-Überstunden die Waren empfindlich teurer werden, dass für die Beschäftigten Eltern keine Kindergärten zur Verfügung stehen und die Mehrheit der Handelsangestellten und sogar die Mehrheit der Unternehmer eine Sonntagsöffnung entschieden ablehnen, hat man bei der Umfrage wohlweislich verschwiegen“, poltert Pöltl. Ein wenig Sonntagsruhe und Erholung täte nämlich auch einer Weltstadt gut.

Die Moral von der Geschicht’?

Nicht nur, dass die Schwarzen Themen von anderen Parteien kopieren oder Forderungen erheben, die sie trotz Regierungsvereinbarung selbst nicht umgesetzt haben, kommt hinzu, dass man nicht einmal weiß, wofür die Schwarzen jetzt wirklich stehen. Sonntagsruhe – Ja oder Nein?

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