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Das Aufsichtsratsgremium des ZDF kritisiert den “zu zurückhaltenden” Umgang des Senders mit der AfD.

ZDF

14. September 2019 / 09:43 Uhr

Zu objektiv: Fernsehrat kritisiert Umgang des ZDF mit der AfD

Vom Aufsichtsgremium des ZDF kommen nun äußerst fragwürde Vorwürfe an die Programmverantwortlichen des Senders ans Licht: Mehrere Mitglieder des  “Fernsehrats” werfen den Machern der Wahlsendungen zu den vergangenen Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg vor, zu objektiv mit der AfD umgegangen zu sein.

Sachlicher Umgang mit der AfD im ZDF unerwünscht

Wie auch Welt berichtet, bestätigen die Mitglieder des Kontrollgremiums dem Sender eine zu “zurückhaltende Berichterstattung über die AfD”. Chefredakteur Peter Frey begründet die angeblich zu faire Berichterstattung mit der “freundlichen Oberfläche”, die die Partei in der Öffentlichkeit zeigt – diese würde den Umgang der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten besonders “schwierig” machen. Außerdem seien Wahlsendungen “per se nicht besonders geeignet, um Populisten zu stellen“ und auch Vertreter anderer Parteien würden den inhaltlichen Dialog mit AfD-Vertretern scheuen.

Die Kritik an der Berichterstattung des ZDF an der AfD hatte sich nach den vergangenen Landtagswahlen vor allem an der MDR-Moderatorin Wiebke Binder entzündet: Sie hatte es gewagt, von politisch-korrekten Sprachregelungen abzuweichen und die Partei als “bürgerlich” zu bezeichnen. Nach den Forderungen vieler Sprachpolizisten sah sich der MDR schließlich zu einer Erklärung gezwungen und distanzierte sich von den Worten der Reporterin.

“ZDF-Fernsehrat”: Kontrolle der Medien durch die Politik

Dass das ZDF kein Interesse an einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit der AfD hat, zeigte sich auch mehrfach am Abend der beiden Landtagswahlen, als mehrere AfD-Vertreter auffällig offensichtlich vor linken Protest-Plakaten gezeigt wurden und auch Phoenix mit unfairem Verhalten gegenüber der Bundestags-Fraktionschefin der AfD, Alice Weidel, auffiel.

Damit ist es nur “konsequent”, dass der “Fernsehrat” des ZDF nun offen fordert, mit der AfD nicht sachlich und fair umzugehen: Das Gremium besteht aus 60 angeblich “unabhängigen” Mitgliedern, die die “Vielfalt der Gesellschaft” abbilden sollen. “Abgebildet” werden vor allem Staatssekretäre und Lobbyisten, aber auch Politiker wie der ehemalige Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU), Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sowie des Zentralrats der Juden (für den öffentlichen Sender eines angeblich säkularen Staates äußerst bemerkenswert) und sogar “Vertreter(n) aus dem Bereich ‘LSBTTIQ (Lesbische, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queere Menschen)’ aus dem Freistaat Thüringen” sind Mitglied des Gremiums.

Wider den Rundfunkstaatsvertrag

Die seltsamen Forderungen des Aufsichtsorgans werden übrigens nur schwer umzusetzen sein: Der Rundfunkstaatsvertrag verpflichtet die Öffentlich-Rechtlichen zu objektiven und unparteilichem Verhalten gegenüber allen Parteien:

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt, sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.

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