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Salvini

Matteo Salvini schmiedete in Umbrien ein Mitte-rechts-Bündnis und siegte.

28. Oktober 2019 / 09:02 Uhr

Salvini triumphiert in Umbrien: Linke Hochburg geht an die rechte Lega

Nachdem Matteo Salvini von der Lega aus der gemeinsamen Regierung mit der Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) gedrängt worden war, setzten Italiens politisch Linke, der Staatspräsident, der Vatikan und die EU alles daran, die Lega weiter zu schwächen. Salvini, der Sieger in allen Meinungsumfragen, sollte zum großen Verlierer der Regierungskrise und ihres Koalitionswechsels werden – und mit ihm die Souveränitäts-Bewegung in ganz Europa.

Umbrien straft Linke ab

Doch weit gefehlt. Salvini gelang es in der mittelitalienischen Region Umbrien, die bislang tief rot war, ein Bündnis der rechten Parteien zu schmieden und siegte damit fulminant. Die rechte Kandidatin, Donatella Tesei, errang 58 Prozent der Stimmen und verwies ihren Kontrahenten aus dem Mitte-Links-Lager mit nur 37 Prozent auf den zweiten Platz. Das Ergebnis für die einzelnen Parteien zeigt den wahren Sieger: 37 Prozent für die Lega, der PD nur bei 22 und M5S nur bei schlappen sieben Prozent. Erstmals waren PD und M5S mit einem gemeinsamen Kandidaten für den Regionalregierungschef angetreten. Das hatte der PD zur Bedingung bei dem Regierungswechsel im Sommer gemacht aus Angst vor Salvini. Doch siehe da – es hat nichts genützt.

Damit setzt Salvini seinen regionalen Siegeszug fort. Alle Regionalwahlen seit den Parlamentswahlen im März 2018 wurden für die Linke zu Niederlagen und zu Siegen der Rechten. Seit April des Vorjahres wurde die Lega von Matteo Salvini bei allen Wahlgängen zur stärksten Kraft im Mitte-rechts-Lager. Noch vor der Regierungskrise eroberte das Mitte-rechts-Bündnis im Februar Sardinien. Nach dem politischen Richtungswechsel in Rom nach links steigt die Zustimmung zu den rechten Parteien noch mehr, wie Umbrien zeigt.

Nationale Richtungswahl

Doch Umbrien ist nur der Auftakt. Im kommenden Jahr werden auch in Apulien, der Toscana, Ligurien und dem Veneto neue Landesregierungen gewählt. Bei diesen Wahlen will Salvini beweisen, dass die heutige italienische Regierung aus M5S und linkem PD keinen Rückhalt im Volk besitzt und dass die Italiener einen Richtungswechsel nach rechts wünschen. So gesehen wird die Wahl in Umbrien auch in Italien als Richtungswahl von nationaler Bedeutung verstanden. Und die hat die Rechte eindeutig für sich entschieden. Die vor zwei Monaten installierte Linksregierung ist schwer geschwächt, um nicht zu sagen auf Abruf.

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