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20. Oktober 2010 / 10:13 Uhr

Die Uni brennt: Studenten mit Gewalt gegen Studenten

Hunderte Studenten versammelten sich gestern ab 14.30 Uhr vor dem Wiener Juridicum zu einer Protestkundgebung gegen die geplanten Budgetkürzungen. Die Stimmung war entsprechend aufgeheizt. Der Verband Sozialistischer Studenten, die linksextreme Linkswende sowie diverse Splittergruppen verteilten Propagandamaterial gegen Budgetkürzungen, Sparpakete, Kapitalismus im Allgemeinen und die Freiheitliche Partei Österreichs.

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Unter den meist farbenfroh und gekleideten und mit Lenin-Buttons geschmückten Studenten erweckten etwa zehn Personen die Aufmerksamkeit ihrer Kollegen. Dann erschallte auch schon das Megafon. Es handelte sich um Mitglieder von Studentenverbindungen, die prompt als Faschisten bezeichnet und lautstark mit „Nazis-raus-Rufen“ bedacht wurden. Im Anschluss an diesen kurzen Zwischenfall begaben sich die Teilnehmer der Demonstration im U10 des Juridicums. Der Weg dorthin war mit eigens angeheuertem Sicherheitspersonal gesäumt, das leider nicht in der Lage war, teilweise randalierenden Studenten Einhalt zu gebieten.

„Jetzt ist Demonstration, um 16.30 Vorlesung Bilanzrecht!“

Im Hörsaal angekommen, meldete sich die Organisation zu Wort. „Jetzt ist Demonstration, um 16.30 Vorlesung Bilanzrecht“, ertönte es durch den Saal. Des weiteren würden alle Fälle von Abwesenheit pauschal durch das Rektorat entschuldigt, schließlich beteiligt sich der Lehrkörper ja an den Protestmaßnahmen. Leider nutzten teils vermummte Angehörige der autonomen Szene die Veranstaltung, um sich eine politische Bühne zu verschaffen. Der Saal wurde über die Anwesenheit der Verbindungsstudenten aufgeklärt, die laut den Agitatoren gekommen waren um „den Zweiten Weltkrieg weiterzuführen, Frankreich zu besetzen und Kommunsten ins Konzentrationslager zusperren.“ Keine Rede war mehr von den eigentlich bildungspolitischen Anliegen der versammelten Menge. Die Stille wurde durch den einsetzenden Klang von Sirenen unterbrochen und aufgeheizte Gemüter drängten ihre zehn Kollegen teils mit Gewalt und unter lautem Gejohle aus dem Hörsaal. Auch der Unzensuriert-Reporter war von der undemokratischen Aktion betroffen, seine weitere Berichterstattung wurde verhindert. Allerdings gelang es ihm, noch einige Fotos zu schießen.

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Zur Fotogalerie: Gewalt gegen Studenten bei Uni-Vollversammlung

Die Zustände erinnern an jene vor etwa einem Jahr. Mittlerweile ist auch das Audimax wieder besetzt und die Österreichische Hochschülerschaft hat für weitere Maßnahmen vorläufig ein Budget von 100.000 Euro beschlossen. Der Universitätsbetrieb wird dadurch beeinträchtigt und Rektor Georg Winckler scheint – wie schon vor einem Jahr – überfordert. Eines ist jedenfalls klar: Welche Interessen die ÖH und ihr Verbündeten auch immer vertreten, jene unserer Studenten sind es nicht.  

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