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Das Freilich-Magazin hat das hässliche Verhältnis der Kronen Zeitung  zur FPÖ seit dem “Ibiza-Video” in einer Studie analysiert.

18. Dezember 2019 / 11:59 Uhr

Die „Kronen Zeitung“ und ihr hässliches Verhältnis zu den Freiheitlichen seit „Ibiza“

„FPÖ am Ende“ – diese Schlagzeile findet sich am 18. Mai 2019 bundesweit am Deckblatt der Kronen Zeitung. Damit beginnt am Tag nach Bekanntwerden des “Ibiza-Videos” eine der eindrucksvollsten medialen Langzeitkampagnen der Zweiten Republik. Die reichweitenstärkste Zeitung des Landes versteht es in der Folge, Skandale und Skandälchen der Blauen geschickt zu bespielen. Die vorliegende Studie des Freilich-Magazins untersucht die Berichterstattung der Krone im Zeitraum eines halben Jahres – vom 18. Mai bis einschließlich 25. November 2019.

Kaum noch neutrale oder gar positive Berichte

Als Schwerpunkt dient die Illustration der Häufigkeit und des Ausmaßes prominenter und negativer Berichterstattung. Als auffälliges Beispiel stach heraus, dass gerade die Personalie von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache ad nauseam bespielt wurde. Die Studie versucht sich dabei am Nachweis der vollkommenen Kehrtwende der Ausrichtung. So kann sie belegen, dass neutrale oder gar positive Artikel im untersuchten Zeitraum beinahe nicht stattfanden. Die negative Behandlung durchzog dabei sämtliche Bereiche des journalistischen Tagesgeschäfts: Weder Printausgaben, noch Onlineangebot scherten aus diesem Befund auffallend aus.

Auch in sozialen Medien wird gegen FPÖ agitiert

Besondere Beachtung schenken die Autoren dabei der Kampagnenfähigkeit der Krone. Spesenabrechnungen, Goldfunde, steirische Liederbuch-Affäre, ständige Personaldebatten – immer ist das Blatt zur Stelle. In allen Fällen heizt es die negative Öffentlichkeit zu Ungunsten der FPÖ federführend an. Dabei beschränkte man sich nicht nur auf zeitungs-unmittelbare Bereiche. Eine exemplarische Darstellung der Twitter-Historie leitender Krone-Redakteure zeigt auf, dass deren wichtige Akteure auch in sozialen Medien gegen die Partei agitierten.

Krone schrieb blaue Wahlschlappen förmlich herbei

Die Studie arbeitet heraus, dass der Gegenwind für die FPÖ von Seiten der Krone in einer innenpolitisch wichtigen Zeit erdrückend war. Durch Wegfall jeglicher Gunst jenes Blattes, das den Aufstieg der Partei zur Volkspartei maßgeblich begleitete, gelang es der FPÖ kaum, eigene Themen, Schwerpunkt und Impulse zu setzen. Der möglichen Gegenöffentlichkeit in Form kritisch-wohlmeinender patriotischer Medien fehlten gleichzeitig die Möglichkeiten, um mit der durschlagenden Wirkmacht der Krone mithalten zu können.

Gerade unter den bisherigen Wählern der Partei hat diese aufgrund blauer Exklusivinformationen eine große Reichweite. Somit kann die Berichterstattung der Zeitung auch in Teilen als Architekt der folgenden Wahlschlappen der FPÖ gelten. Nicht zuletzt deshalb stellt sich abschließend die Frage, ob die bisherige FPÖ-Medienstrategie der bevorzugten Bespielung eines einzelnen großen Mediums bei gleichzeitig weitgehender Ignoranz alternativer Angebote als gescheitert betrachtet werden darf.

Die gesamte Studie gibt es hier.

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