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22. November 2011 / 08:41 Uhr

Ärztemangel: Eine Studie, die nicht fertig werden will

Karlheinz TöchterleWer eins und eins zusammen zählen kann, der weiß: Österreich droht ein akuter Ärztemangel. Teilweise ist er sogar schon eingetreten. Die verantwortlichen Politiker verweisen hingegen auf eine Studie zum Ärztebedarf bis 2030. Die wird allerdings schon seit über einem Jahr versprochen und ist immer noch nicht fertig. Im Parlament diskutieren heute, 22.11.2011, Experten über mögliche Auswege aus der drohenden Krise.

Karlheinz Töchterle

Karlheinz Töchterle

Wo ist die Ärztebedarfs-Studie? Wissenschaftsminister Töchterle vertröstet.
Foto: Anna Rauchenberger

Die erste Ankündigung der Studie kam bereits im Juni 2010 von der damaligen Wissenschaftsministerin Beatrix Karl. Zur Notwendigkeit einer Medizinischen Uni in Linz befragt, antwortet sie der Österreichischen Ärztezeitung:
In erster Linie geht es darum, den Ärztebedarf zu erheben. Denn die Grundlage für eine neue Medizin-Uni wäre ja ein entsprechender Bedarf an Ärztinnen und Ärzten. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium und der Ärztekammer haben wir daher eine Ärztebedarfsstudie in Auftrag gegeben. Wenn die Ergebnisse vorliegen, werde ich die entsprechenden Gespräche führen.

Seither sind fast eineinhalb Jahre vergangen, die Studie wurde in der Zwischenzeit mehrmals versprochen, doch erst am 17. November 2011 musste Karls Nachfolger Karlheinz Töchterle in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Roman Haider eingestehen, dass sie immer noch nicht vorliegt. Wörtlich heißt es darin:

Laut Aussagen des Auftragnehmers kann in den nächsten Monaten mit dem Vorliegen der Studie gerechnet werden. Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung ist an einer raschen, aber auch wissenschaftlich fundierten Fertigstellung der Studie interessiert.

Akuter Mangel in Wien und im Ländle

Indessen geistert der Ärztemangel bereits durch alle Medien. In Wien schlägt der Obmann der Allgemeinmediziner in der Ärztekammer, Rolf Jens, Alarm, weil in den nächsten zehn Jahren die Hälfte der Hausärzte in Pension geht und schon jetzt Praxen keine Nachfolger finden. In Vorarlberg fehlen in den Spitälern Narkoseärzte, sodass Operationen verschoben oder ausgelagert werden müssen.

Im Parlament findet heute auf Einladung des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ) eine Podiumsdiskussion zum Thema „Droht Österreich ein Ärztemangel?“ statt. Kurzentschlossenen können sich unter [email protected] noch dafür anmelden.

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