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Alleinstehende muslimische Männer sind für den Flugverkehr besonders gefährlich, findet Ryanair-Chef Michael O’Leary.

22. Feber 2020 / 18:51 Uhr

Ryanair-Chef O’Leary will strenge Kontrollen für moslemische Single-Männer

Michael O’Leary, Chef der Fluglinie Ryanair hat heute, Samstag, in einem Interview mit der Times gefordert, muslimische Flugreisende vor dem Abflug strenger zu kontrollieren. Vor allem allein reisende und alleinstehende Muslime hat der Vorstandsvorsitzende der Billigfliegergesellschaft im Verdacht: „Wer sind die Bombenattentäter? Es werden allein reisende Single-Männer sein“, sagte er der britischen Times. Es sei zwar nicht opportun, das so offen zu sagen, aber von muslimischen Männern würde eine besondere Bedrohung für den Flugverkehr ausgehen, findet der Mann, der die fast bankrotte Fluglinie Ryanair zur größten Billigfluggesellschaft in Europa gemacht hatte und in der Vergangenheit immer wieder durch seine markigen Sprüche auffiel.

Moslem-Männer, die mit ihren Familien unterwegs seien, seien keine Gefahr. Es sei ausgeschlossen, dass sich diese Männer inklusive ihrer eigenen Kindern in die Luft sprengen würden, findet O’Leary.

Muslime fühlen sich diskriminiert

Natürlich ließ auch der Aufschrei der Muslime im Vereinigten Königreich nicht lange auf sich warten: Der „Rat der Muslime“ fühlte sich diskriminiert und bezeichnete O’Learys Aussagen als „rassistisch“. Der Ryanair-Chef würde seine Islamfeindlichkeit ganz offen und ungeniert zeigen, befand wenig später eine Pressesprecherin des britischen Moslem-Verbandes. Auch könnte der Ire, zumindest nach Ansicht des Anti-Islamophobie-Vereins „Tell Mama“, sich selbst und seinem Unternehmen mit solchen Islam-kritischen Aussagen schaden.

Kontrolle von Moslem-Männern als „rassistisches Profiling“

Auf den Vorfall in Hanau, bei dem ein mutmaßlich psychisch kranker Mann zehn Menschen und schließlich sich selbst getötet haben soll, verwies Khalid Mahmood von der Labour Party. Er fragte als Antwort auf die polarisierende Meinung des Billigflieger-Chefs O’Leary, ob man auch weiße Menschen dem sogenannten „Profiling“ unterziehen sollte; schließlich könnte sich hinter jedem von ihnen ein „Faschist“ verstecken.

Totschlag-Argument gegen Polizeiarbeit

Mit „Profiling“ meint er die polizeiliche Taktik, Menschen nach äußeren Merkmalen zu überprüfen. Auch in Deutschland sorgte diese Methode, die angeblich von Polizeibehörden angewendet werden soll, mehrfach für Entsetzen unter den politisch korrekten Gesinnungswächtern; zum Beispiel, als es im vergangenen Jahr mehrere Moslem-Männer für angemessen hielten, in langen Gewändern und unter lautem „Allahu Akbar“-Gebrüll quer durch den Kölner Hauptbahnhof zu laufen. Damals griffen die Beamten der Polizei geistesgegenwärtig ein und fixierten die Männer am Boden – die sich natürlich prompt diskriminiert fühlten.

Nicht zum ersten Mal hat O’Leary polarisiert: Noch vor wenigen Jahren war er der Ansicht, dass Umweltaktivisten am besten „erschossen“ werden sollten, eine Betriebsratswahl im vergangenen Oktober bezeichnete der umstrittene Milliardär sogar als „illegal“.

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