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Corona Test

Mehr Tests bedeuten mehr Infizierte. Wird die Zahl der Tests reduziert, kann die Regierung ihre Maßnahmen als “Erfolg” verkaufen – egal, ob das stimmt, oder nicht.

20. März 2020 / 13:48 Uhr

Covid-19-Tests: Wie die Regierung ihren eigenen „Erfolg“ sichern kann

Die gegen eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus (Covid-19) gesetzten Maßnahmen würden wirken, beteuerte Bundeskanzler Sebastian Kurz heute,. Freitag, in einer Presseerklärung, flankiert von gleich vier Regierungskollegen. Aber: Wir dürfen nicht nachlassen, müssen die Maßnahmen weiter fortsetzen. Zunächst einmal bis Ostermontag, den 13. April – also noch rund dreieinhalb Wochen lang.

Zahl offiziell Infizierter hängt von Zahl der Tests ab

Die nötigen Mittel, um die Einhaltung ihrer Versprechen zu beweisen, haben die Regierungsbehörden dabei praktischerweise selbst in der Hand. Denn den Verlauf der Kurve der (offiziell) Infizierten bestimmt primär die Zahl der Testungen. Und hier wurde in den letzten Tagen offensichtlich schon gehörig an gewissen Schrauben gedreht.

Massive Ausweitung der Tests ab 16. März

Denn wie die Graphik des ORF auf Basis von Daten des Sozialministeriums zeigt, wurden bis 16. März pro Tag relativ wenige Tests in der Statistik erfasst – maximal 886 pro Tag. Ab 17. März bis zum heutigen Tag erfolgte eine deutliche Ausweitung auf 1.699 bis 1.889 Testungen pro Tag.

Corona-Testungen

Im Ergebnis bedeutet das natürlich auch einen zahlenmäßig größeren Zuwachs der aktuell mit Covid-19 infizierten Personen. Mit heutigem Tag sind es 2.203 – diese Zahl hat sich in den vier Tagen der Intensivtestung von 1.016 kommend mehr als verdoppelt. Man arbeitet also auf einen „Peak“ hin.

Mit weniger Tests geht Kurve wieder nach unten

Will man tatsächlich erkennen, ob das Virus auf dem Rückzug ist, muss man die Zahl der Testungen pro Tag weitgehend konstant halten und den Anteil der tatsächlich infizierten Personen betrachten.

Bringt das nicht die gewünschten Ergebnisse und will die Regierung ihre Maßnahmen dennoch als Erfolg verkaufen, gibt es eine einfache Möglichkeit: Man schraubt die Testungen wieder auf das Niveau von vor dem 16. März zurück.

Keine belastbaren Zahlen ohne flächendeckende Tests

Über den tatsächlichen Ausbreitungsgrad der Krankheit in Österreich sagen die aktuellen Zahlen ohnehin nichts aus. So lange nicht flächendeckend getestet wird, bleibt dieser ein großes Geheimnis mit einer vermutlich großen Dunkelziffer.

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