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Unzensuriert belauschte ein Gespräch zwischen Vizekanzler Werner Kogler und Falter-Chefredakteur Florian Klenk (Achtung: Satire!).

13. April 2020 / 16:33 Uhr

Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit: Das exklusive, inoffizielle Interview mit Vizekanzler Kogler

Wo trifft man Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) nach dem Ministerrat? Richtig, im Beisl um’s Eck. Das weiß auch der Chefredakteur der linken Wochenzeitung Falter, Florian Klenk, dessen Blatt nach der grünen Regierungsbeteiligung auch mit Kanzler Sebastian Kurz wie mit einem Neugeborenen umgeht und ihn nicht mehr als „Neofeschist“ bezeichnet. Vier Spritzer später belauscht unzensuriert das Gespräch der beiden – ein kleines „Ibiza-Gate“ in Wien.

Gespräch zwischen Vizekanzler Kogler und Falter-Chefredakteur Klenk

Klenk: Werner, du tragst ja ka Maske.

Kogler: Wie soll i mit einer Maske den Spritzer trinken? Außerdem haben’s mich sowieso schon im Supermarkt auf’blattelt – i bin halt ka Maskenmann.

Klenk: Aber des hat ja die Regierung vor’geben.

Kogler: Jo, eh. Wir ham auch die Gasthäuser geschlossen, trotzdem sitzen wir jetzt hier bei mein Stammwirten. Du schreibst das eh net, Florian?

Klenk: Bist g´scheit. Ich werd´ mich doch nicht aus’m Mainstream ausselehnen.

Kogler: A Wahnsinn, wia die Message Control funktioniert. Den Kickl hätten’s fertig gemacht, wenn er zur Überwachung der Bürger a verpflichtende Epp auf’m Hendy oder Schlüsselanhänger g’fordert hätt’! Von “totalitären Phantasien”, an “FPÖ-Überwachungsstaat” hätten’s alle g’schrieben.

Klenk: Den Vorstoß vom Nationalratspräsident Sobotka fand i gar nicht so schlecht, käm’ doch unserer Ideologie sehr nahe.

Kogler: Jo, schad’, dass im ersten Anlauf nix word’n ist. Der Sebastian hat das Sora-Institut eine Blitzumfrage machen lassen – frage nicht, wie das Ergebnis ausg’schaut hat.

Klenk: Is’ eh nix passiert. Die wichtigsten Medien haben zu dem Thema dann g’schwiegen.

Kogler: Ja, von so einer Solidarität hab’ i in der Opposition nur träumen kennan. Kritischer Journalismus findet in der Corona-Krise praktisch nicht statt – und dass des so bleibt, hab’ i dem Millionenpaket für Tages- und Wochenzeitung gern zug’stimmt.

Klenk: Danke, Werner. Beim allgemeinen Leserschwund war das völlig richtig, auch mir profitieren davon, bekommen 50 Prozent mehr Presseförderung.

Kogler: Dafür übernimmst’ die nächste Runde.

Klenk: Is’ sicher drin. Prost. Glaubst’, dass’d den Sebastian mit dein Plan zur Sanierung des Haushalts durch a Erbschafts- und Schenkungssteuer herumkriegen wirst?

Kogler: Es ist die Gunst der Stunde, mit der Pemm (gemeint ist SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, Anm. d. Redaktion) ging’s leichter. Die Zeitungen und den ORF hamma im Sack, jetzt muss i nur noch den Sebastian mit a paar Achterln überzeugen.

Klenk: Aber der trinkt doch nix.

Kogler: Eben. Das ist die Chance.

Klenk: Versteh’. So hast’ es wahrscheinlich auch bei den Flüchtlingen g’macht.

Kogler: Ein Gentlemen genießt und schweigt.

Klenk: Wie die meisten Medien, uns eing’schlossen, die auch geschwiegen haben, als am Höhepunkt der Corona-Krise Flüchtlingsgruppen quer durch Österreich nach Wildon in der Steiermark und nach Ossiach in Kärnten ‘bracht wur’n san.

Kogler: Da Koarl (gemeint ist ÖVP-Innenminister Karl Nehammer, Anm. d. R.) hat si da ganz gut herausg’redt, blöd nur, dass er bei der Pressekonferenz zug’eben hat, dass täglich zwölf Asylwerber nach Österreich kommen.

Klenk: Da zur Pressekonferenz nur ausgewählte Journalisten zugelassen sind, ist des komplett unterg’angen. Was der Karl für die ÖVP, das is’ der Rudi (Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Anm. d. R.) für euch.

Kogler: (macht einen kräftigen Schluck) Wenn Journalisten dabei wären – da meine ich nicht dich -, würd’ ich das nie sagen, aber dem Rudi sind die Minister-Schuhe ein bissl zu groß. Am laufenden Band falsche Zahlen und Analysen zu den Corona-Infizierten, unglückliche Aussagen und ein Oster-Erlass, den keiner versteht. Warum glaubst’, geh’ i nach dem Ministerrat immer zu mein Stammwirten?

Klenk: Ja, leicht hast’ es nicht. Aber einmal ehrlich, wenn wir alle die Wahrheit schreiben täten, hätt’ eure Koalition niemals diese große Zustimmung in der Bevölkerung. Es könnt’ also noch viel schlimmer sein.

Kogler: Da hast’ auch wieder recht. Die nächste Runde geht auf mi.

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