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11. Juni 2014 / 16:00 Uhr

Der nächste Spital-Skandal – aber erst nach der Wien-Wahl

Der nächste Spital-Skandal in Wien bahnt sich an. Denn die Schwierigkeiten bei dem Milliardenprojekt “Krankenhaus Nord” in der Floridsdorfer Brünner Straße reißen offenbar nicht ab. Verzögerungen und Kostenexplosionen stehen genauso im Raum wie eine Prozessflut. Jedenfalls wurden die Daten des Projektservers auf Antrag von zehn namhaften Baufirmen per Gerichtsbeschluss gesichert, um sich auf eine Klage vorzubereiten. Sie orten die Ursache für all diese Probleme beim Krankenanstaltenverbund (KAV) und wollen sich Bauverzögerung, Kostenexplosion und alles weitere, was noch auftauchen könnte, nicht umhängen lassen.

Während sich die meisten Medien mit dem Skandal rund um das Milliardenprojekt und die bitteren Folgen für die Steuerzahler praktisch nicht beschäftigen, hat die Tageszeitung Die Presse schon mehrere Horror-Berichte über das Krankenhaus Wien-Nord verfasst. Zuletzt am 7. Juni mit dem Titel “Spital Nord: Das nächste Problem”. In diesem Artikel erfährt man von einer bevorstehenden Dachgleiche, bei der Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ), Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) und die Spitze des KAV in die Kameras lächeln werden. Doch das Vorzeigeprojekt der rot-grünen Stadtregierung ist schwer ins Trudeln geraten. Besonders brisant: Nach Informationen der Presse  könnten Klagen der Baufirmen erfolgen. Praktischerweise aber erst 2017, also nach der Wien-Wahl 2015, wenn Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen detailliert feststehen.

Klage und Gegenklage

Ein anderer Konflikt aber könnte schon früher eskalieren. Nämlich der Streit zwischen dem Statikunternehmen und dem KAV. Hier droht eine Klage und eine Gegenklage. Denn der KAV soll die Pläne der Statiker als mangelhaft bezeichnet und deshalb die Arbeit nicht bezahlt haben, woraufhin die Statikfirma angeblich wichtige Infos zurück hielt, die verschiedene Arbeiten blockiert hätten. Die Fronten der beiden Streitparteien sollen verfahren sein. Gelingt kein Kompromiss, müssen sich die Streithähne vor Gericht treffen. Die rechtliche Auseinandersetzung soll jederzeit losbrechen können. 

Komplexer Innenausbau steht noch bevor

Die Feier zur Dachgleiche steht also unter keinem guten Stern. Bis dato ist ja nur der Rohbau fertig – und schon sollen 30 von 50 Millionen Euro Baukostenreserve weg sein. Noch kritischer, schwieriger und der Erfahrung nach von einer Kostenexplosion bedroht ist der komplexe Innenausbau des Spitals. Man kann also gespannt sein, welche Rechnung die Wiener am Ende präsentiert bekommen. Zwei Jahre nach der Wien-Wahl soll es soweit sein. 

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