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AK-47 Schnellfeuergewehr

Kam die vom nordmazedonischen Terroristen Kujtim F. eingesetzte Kalaschnikow aus einem Waffenlager des Balkans nach Wien?

7. November 2020 / 17:45 Uhr

Der Balkan als Waffenlager für fanatische Dschihadisten

Laut österreichischen Medienberichten soll der islamistische Terrorist Kujtim F. unter anderem mit einer Kalaschnikow AK-47 sein blutiges Werk am 2. November in der Wiener Innenstadt angerichtet haben. Ein Versuch, Munition zu erwerben, misslang Ende Juli in der slowakischen Hauptstadt Pressburg. Diese nicht verfolgte versuchte Beschaffungskriminalität kostete den Geheimdienstchef von Wien, Erich Zwettler, den Kopf.

Wo die eingesetzte Munition, die AK-47 und die weiteren mitgeführten Schusswaffen für den Terroranschlag herstammten, ist bisher der österreichischen Öffentlichkeit nicht bekannt.

Balkan-Arsenale als Versorgungspunkt für islamische Terroristen

Vieles deutet aber darauf hin, dass sich der fanatische Islamist in den Balkan-Arsenalen mit Waffen und Munition versorgt haben könnte. In europäischen Geheimdienst- und Polizeikreisen gilt es als sicher, dass die meisten Waffen auf dem Schwarzmarkt aus Südosteuropa kommen.

Kriminelle Banden und Terrorgruppen decken sich in den Staaten Ex-Jugoslawiens sowie in Albanien mit alten Militärbeständen ein. So benutzten die Attentäter von Paris im Jahr 2016 unter anderem zwei Schnellfeuergewehre des Typs Zastava M70 aus dem ehemaligen Jugoslawien. Auch beim Angriff auf die Redaktion des französischen Satire-Magazins Charlie Hebdo in Paris im Januar 2016 setzten die moslemischen Terroristen Waffen ein, deren Herkunft auf den Balkan deutete.

Große Waffenlager im Kosovo

Bei einem polizeilichen Zugriff in einem Dorf im Kosovo wurden zahlreiche illegale Schusswaffen sichergestellt. Seit den Jugoslawien-Kriegen in den 1990er Jahren und der Plünderung der Munitionsdepots in Albanien im Jahr 1997 blüht ein Schwarzmarkt mit Waffen, und der ist längst nicht auf den Balkan beschränkt.

Die Bestände aus diesen Waffenarsenalen der einstmals gut gerüsteten kommunistischen Staaten hat in den letzten Jahren auch das übrige Europa erreicht. Auch Kämpfer aus dem syrischen Bürgerkrieg und dem Irak sollen vereinzelt Waffen zurück nach Bosnien, Albanien, den Kosovo aber auch Nordmazedonien geschmuggelt haben.

Eine Kalaschnikow gibt es schon für 300 Euro

Dabei sind die Preise für die Endkunden der Balkan-Waffenarsenale durchaus preiswert. Während man auf dem Balkan etwa im Jahr 2016 eine Kalaschnikow bereits ab 300 bis 500 Euro käuflich erwerben konnte, kostet eine Waffe dieser Bauart und Funktionalität in Mittel- und Westeuropa gut und gerne 2.000 Euro.

Das serbische Innenministerium ging 2016 von bis zu 900.000 illegalen Kleinwaffen allein in Serbien aus. Ein UNO-Bericht aus dem Jahr 2015 nennt für den moslemischen Kosovo rund 450.000 Faustfeuerwaffen und Langwaffen aus illegalen Beständen, die auf den Weiterverkauf warten. In Bosnien-Herzegowina könnten immer noch rund 750.000 illegale Waffen im Privatbesitz sein.

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