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Martina Salomon

Wurde Martina Salomon auf Wunsch von Sebastian Kurz Chefredakteurin beim Kurier? Salomon schwieg zu einer Unzensuriert-Anfrage.

6. April 2023 / 16:44 Uhr

Schwerer Vorwurf: Nahm Kurz Einfluss bei der Besetzung der Chefredaktion?

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendeine Zeitung in den Verdacht gerät, politischer Einflussnahme ausgesetzt zu sein. Seit gestern, Mittwoch, ist es der Kurier, wo Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz angeblich bei der Besetzung der Chefredaktion mitgespielt hat.

Schmid gab Details bei WKStA preis

Kurz soll bei den Eigentümervertretern des Kurier, Raiffeisen, seine Wunschkandidatin Martina Salomon durchgesetzt haben. Das behauptete zumindest der frühere Generalsekretär im ÖVP besetzten Finanzministerium, Ex-ÖBAG-Chef und Intimus der türkisen Elite, Thomas Schmid, bei der Einvernahme durch die Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft (WKStA).

Salomon sollte Nachfolgerin von Brandstätter werden

In einem „Tweet“ auf „Twitter“ hat Falter-Chefredakteur Florian Klenk diese Aussage von Schmid öffentlich gemacht. Wörtlich ist dort zu lesen:

…Wie wichtig Sebastian Kurz in seinem Sinne besetzte Chefredaktionen waren, sieht man auch daran, dass er sich sehr aktiv und auch gegen den Wünschen der Redaktion dafür einsetzte, dass Martina Salomon als Nachfolgerin von Dr. Helmut Brandstätter beim Kurier die Chefredaktion übernimmt. Ich habe mich zu der Zeit viel mit einer mir bekannten Kurier-Journalistin unterhalten. Ich habe das allerdings von mehreren Seiten erfahren, dass Sebastian Kurz mit Eigentümervertretern von Raiffeisen das durchgesetzt hat…

https://twitter.com/florianklenk/status/1643506727948517376?s=20

Keine Stellungnahme von Salomon

Wie es aussieht, wollte der frühere ÖVP-Chef und Ex-Kanzler Kurz also in allen relevanten Medien des Landes eine „Person seines Vertrauens“ sitzen haben. Unzensuriert hat Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon um eine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen gebeten und unter anderem gefragt, ob es beim Kurier nicht ein Redaktionsstatut gibt, das genau eine solche politische Einflussnahme bei Postenbesetzungen in der Redaktion verhindern soll.

Unsere E-Mail-Anfrage blieb allerdings unbeantwortet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Im Visier der Justiz

Nachdem auch schon Wolfgang Fellners Mediengruppe Österreich sowie die Heute-Herausgeberin Eva Dichand und Krone-Herausgeber Christoph Dichand ins Visier der Justiz geraten sind, die Presse und der ORF wegen zu großer Nähe zur heimischen Polit-Prominenz personelle Konsequenzen ziehen mussten, fragt sich der gelernte Österreicher schön langsam, warum die meisten Medien immer noch das Wort „Unabhängigkeit“ auf ihre Fahnen heften?

Gekaufte Medien

Wie die Politik mit Presseförderung und Inseratenschaltungen indirekt Einfluss auf die Berichterstattung nimmt, hat unzensuriert bereits gestern, Mittwoch, unter dem Titel „Etablierte Medien vor dem Dilemma: Entweder regierungstreu oder zusperren?“ berichtet.

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