Die Unruhen, die in der Arabischen Welt noch bejubelt wurden, breiten sich nun auch in Europa aus. Nach den jüngsten Aufständen in London findet nun auch in der deutschen Hauptstadt Berlin eine andauernde Vernichtung fremden Eigentums statt: Seit einer Woche werden dort Nacht für Nacht Fahrzeuge in Brand gesteckt. Diese Form des anarchistischen Protests ist nicht unbekannt, jedoch fanden die Brandanschläge bisher nur vereinzelt statt. Die neue Serie der Gewalt und Zerstörung hat bereits ihren Weg in den Berliner Wahlkampf gefunden; am 18. September wird das Stadtparlament neu gewählt.
Foto: diabluz / flickr
Laut Bundesinnenminister Friedrich von der CSU ist die rot-rote Stadtregierung Berlins hauptverantwortlich für die Anschlagsserie: Die Brandstiftungen gingen aus einer zu langen Verharmlosung „linksextremistischer Umtriebe“ hervor. Er befürchtet, dass die Gewalt auch auf andere Bundesländer übergreifen könnte, falls man die Zerstörung in Berlin nicht einzudämmen vermag – tatsächlich brannten vorletzte Nacht die ersten Autos in Sachsen und Hessen.
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Der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gibt sich ratlos: Die Suche nach den Brandstiftern sei „schwierig“, eine größere Polizeipräsenz kein „Patentrezept“, überdies dürften die Brandstiftungen nicht mit den Unruhen in London und Paris verglichen werden: „Das wäre eine völlige Überhöhung der Dinge, die hier passieren.“ Auch kritisiert die SPD, dass die Brandanschläge von CDU und FDP im Wahlkampf thematisiert werden. Laut dem SPD-Innensenator Körting können die Täter „mit Unterstützung der Berliner Bürger“ gefasst werden.
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