Verdächtige Parallelen zwischen der aktuellen Lage in Brasilien und den Vorgängen im Frühjahr 2014 in der Ukraine tun sich nun auf. Laut US-Dokumenten, die von der Plattforum Wikileaks aktuell veröffentlicht wurden, soll der neue brasilianische Präsident Michel Temer seit einem Jahrzehnt US-Informant gewesen sein. Bereits im Jahr 2006, also unter der Präsidentschaft von Lula da Silva, soll Temer regelmäßige Treffen mit hochrangigen US-Politikern unterhalten haben, um ihnen Lageberichte über die Innenpolitik Brasiliens zu übermitteln.
Temer soll den Entscheidungsträgern in der US-Hauptstadt sich und seine Partei bereits damals als politische Alternativeund als Bundesgenossen angeboten haben. Der aktuelle Sturz der bisherigen Präsidentin Dilma Rousseff könnte somit von langer Hand geplant und mutmaßlich mit Unterstützung der USA und des CIA umgesetzt worden sein.
Brasilien als Russland-Verbündeter im Visier der USA
Brasilien war seit längerer Zeit im Visier der US-Außenpolitik. Vor allem Präsidentin Rousseffs Engagement im Rahmen der BRICS-Staaten, einem finanzpolitischen Zusammenschluss der Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zur Etablierung einer alternativen Weltwirtschaftsordnung, ist Washington ein Dorn im Auge.
Nach der Absetzung Rouseffs sollen diese Aktivitäten rasch beendet werden und Brasilien, vor allem im Hinblick auf den Erdöl- und Rohstoffsektor, ganz auf die Interessen der US-Wirtschaftspolitik ausgerichtet werden.
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