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15. Jänner 2012 / 23:33 Uhr

Zigaretten werden durch Tabaksteuer schon wieder teurer

Ab 16.Jänner 2012 werden die heimischen Tabakwaren schon wieder teurer. Grund dafür ist eine generelle Preiserhöhung, etwa bei Zigaretten von 10 bis 20 Cent pro Packung. So sollen Zigaretten pro Packung mit einem bisherigen Preis bis zu 3,90 Euro um 20 Cent erhöht werden, die Sorten ab vier Euro um zehn Cent. Somit pendelt sich der durchschnittliche Zigarettenpreis aktuell pro Packung auf 4 Euro ein. Raucher, die täglich eine Zigarettenpackung verbrauchen, müssen so mit zusätzlichen Kosten von etwa 73 Euro pro Jahr rechnen. Daneben wird auch der Tabakfeinschnitt, das ist. Zigarettentabak zum selber Drehen erheblich teurer.

Drei Tabaksteuererhöhungen in nur einem Jahr

Grundlage für die Preiserhöhung ist wieder einmal der Fiskus. So wurde allein die Tabaksteuer seit dem 1.1.2011 bereits zum dritten Mal in einem einzigen Jahr erhöht. Offiziell rechnet Maria Fekters Finanzministerium der Öffentlichkeit Mehreinnahmen von 150 Millionen Euro aus der aktuellen Tabaksteuererhöhung vor. Doch bereits im vergangenen Jahr brachen die Einnahmen ein und blieben hinter den Erwartungen zurück. Denn die Österreichischen Raucher können der Tabaksteuer seit dem Jänner vergangenen Jahres bequem ausweichen, da jeder Erwachsene ab dem 16. Lebensjahr pro Grenzübertritt 800 Stück oder vier Stangen Zigaretten bequem aus den Billigländern Slowenien, Ungarn, Slowakei und Tschechien mitnehmen kann.

Nächste Erhöhung steht bereits vor der Tür

Obwohl im ÖVP-geführten Finanzministerium und auch in der Wirtschaftskammer und der dort ebenfalls ÖVP-dominierten Standesvertretung der Tabaktrafikanten die Probleme von Tabaksteuer, hohen Konsumentenpreisen und verstärktem Import aus dem Ausland bekannt sind, wird weder bei der Steuer noch bei den Import-Freimengen der Retourgang eingelegt. Im Gegenteil, ist doch im Rahmen der laufenden Diskussion rund um ein bevorstehendes Sparpaket mit einer neuerlichen Erhöhung der Tabaksteuer bereits zu Mitte dieses Jahres 2012 zu rechnen, der vierten in eineinhalb Jahren. Die Raucher wären damit neben den Autofahrern, die unter der empfindlich erhöhten Mineralölsteuer leiden, wohl die dankbarsten Melkkühe im Hochsteuerland Österreich,

Verlierer sind Raucher und Trafikanten

Neben den Rauchern sind aber auch die Trafikanten die Verlierer der laufenden Steuererhöhungen unter ÖVP-Finanzministern. In ihrer Anzahl schon 2010 unter die magische Zahl von 7.000 gesunken, kämpften sehr viele von ihnen schon in der Vergangenheit wegen des wachsenden Preisdrucks und des Abwanderns der Konsumenten ins Ausland ums Überleben. 2012 könnte endgültig zum Losjahr für die Tabaktrafikanten und das staatliche Tabakmonopol werden. Bei laufenden geringeren Umsätzen aus dem Warensegment Tabak und immer weniger Standorten stellt sich die Frage, ob das seit 1784 gültige Tabakmonopol in dieser Form noch länger aufrecht zu erhalten ist. Wenn es aber fällt, wird sich die ÖVP-Finanzministerin vor allem etwas für die rund 50 Prozent vorzugsberechtigten Behinderten unter den Tabakgeschäftsinhabern einfallen lassen müssen, die dann auf der Strasse stehen.

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