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Susanne Rosenkranz und Wolfgang Irschik

Bei den Donaustädter Sommergesprächen zeigte FPÖ-Landesrätin Susanne Rosenkranz, dass sie Menschen auch zuhören kann.

4. August 2023 / 13:38 Uhr

FP-Landesrätin Rosenkranz: „Muss mit Mikl-Leitner nicht jeden Tag auf ein Bier gehen!“

Am Rande der Donaustädter Sommergespräche gestern, Donnerstag, wollten wir von FPÖ-Landesrätin Susanne Rosenkranz auch wissen, wie die Zusammenarbeit mit der ÖVP in Niederösterreich funktioniert.

Wie berichtet, übernahm die Frau des Ex-Bundespräsidentschaftskandidaten Walter Rosenkranz, Susanne, ein Mega-Ressort, in dem sie einiges vorhat. Doch wie ist die Stimmung im Landhaus in St. Pölten?

Es ist keine Liebesgeschichte

Unzensuriert: Wie geht es Ihnen in der Koalition mit der ÖVP? Stimmt es, dass man die Finger nachzählen muss, wenn man einem Schwarzen die Hand gibt?

Rosenkranz: (lacht) Bis jetzt funktioniert die Zusammenarbeit auf einer sehr sachlichen, fachlichen Ebene tadellos. Es wird keine Liebesgeschichte, wir wollen für Niederösterreich etwas weiterbringen. Niederösterreich zuerst! Und es gibt viele freiheitliche Dinge, ich rede nur vom Gender-Verbot, die wir umgesetzt haben, weil es den Menschen wichtig ist. Es hat sich ausgezahlt, dass wir über unseren Schatten gesprungen sind. Ich werde mit Frau Mikl-Leitner nicht jeden Abend auf ein Bier gehen und nicht sagen, sie ist meine beste Freundin, im Gegenteil, aber wir setzen Dinge um.

Ohne Wenn und Aber hätten wir nicht mitgemacht

Unzensuriert: Wie war es möglich, der schwarzen Machtzentrale in St.Pölten den freiheitlichen Stempel aufzudrücken?

Rosenkranz: Weil die Schwarzen draufgekommen sind, dass es ohne uns nicht geht. Sie haben ja sechs Wochen mit den Roten verhandelt – und in Wahrheit haben die ihnen Bedingungen gestellt, die völlig utopisch waren und überhaupt nicht umsetzbar gewesen wären. Die SPÖ wollte von diesen utopischen Vorgaben nicht weggehen, SPÖ-NÖ-Chef Sven Hergovich hat sich völlig vergaloppiert, aus welchen Gründen auch immer. Auf jeden Fall war es dann klar, dass es mit uns, den Freiheitlichen, nur dann ein Mitregieren oder ein Arbeitsübereinkommen – man muss dazu sagen, dass wir keine Koalition, sondern nur ein Arbeitsübereinkommen haben – gibt, wenn wir freiheitliche Ideen und Gedanken einbringen können. Ohne Wenn und Aber hätten wir nicht mitgemacht.

Wir tun nicht so, als wäre nichts gewesen

Unzensuriert: Was würden Sie als Meilenstein des Arbeitsübereinkommens bezeichnen?

Rosenkranz: Das war bestimmt der große Brocken „Corona“. Ich glaube, dass dieser Entschädigungsfonds dazu beiträgt, viele Ungerechtigkeiten, die in den vergangenen Jahren passiert sind, ein kleines bisschen gutzumachen und damit den Menschen das Gefühl zu geben, wir nehmen das ernst. Wir gehen nicht zum Alltag über und tun so, als wäre nichts gewesen.

Unzensuriert: Umfragen sehen die FPÖ in Niederösterreich auf Platz eins.

Rosenkranz: Ich halte von Umfragen gar nichts. Wichtig ist, dass wir endlich beweisen können, dass man mit den Freiheitlichen regieren kann. Dass wir gute Leute haben, dass wir gute Ideen haben und dass wir für die Menschen da sind, dass wir ihnen zuhören und das umsetzen, wo es brennt. Was hilft es, wenn man irgendwelche Utopien umsetzt, die die Menschen gar nicht interessieren? Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass wir in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg eine Regierungsbeteiligung haben.

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