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Wo bleibt die Frauenquote? Pamela Rendi-Wagner ist eine von nur vier Frauen, die sich um den SPÖ-Chefsessel bewerben.

25. März 2023 / 18:30 Uhr

Lange „Reise nach Jerusalem“: 73 Bewerber für den Schleudersessel des SPÖ-Chefs

Es dürfte ein langer Abstimmungszettel werden, wenn die SPÖ ab 24. April bei einer Mitgliederbefragung ihre Frontfigur vorauswählt. Denn wie die Partei heute, Samstag, bekannt gab, könnten die roten Parteimitglieder zwischen 73 Kandidaten auswählen dürfen.

Mitgliederbefragung im April und Mai

Konkret haben sie von 24. April bis 10. Mai Zeit, über die neue Parteiführung zu entscheiden – die auch eine alte sein könnte. Immerhin bewirbt sich nicht nur die Wienerin Pamela Rendi-Wagner um den Vorsitz.

Als Rendi-Wagner im November 2018 zur SPÖ-Chefin gewählt wurde, gab man ihr kaum ein paar Jahre, galt sie doch eher als Lückenfüller denn als charismatische Leitfigur. Doch dann kam Corona und Rendi-Wagner überlebte. Allerdings nur Corona, denn nach Auslaufen der Corona-Politik meldeten sich die innerparteilichen Gegner lauter denn je wieder zu Wort.

Angeblich 9.000 neue Parteimitglieder

Seit Wochen halten die Mainstream-Medien die Suppe am Köcheln, sodass es bald zum Entscheidungskampf kommen wird.

Ob die SPÖ-Parteimitglieder tatsächlich über 73 Interessenten abstimmen können, wird das Parteipräsidium und der Vorstand am Montag bekannt geben. Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass so manch Mitbewerber die Gelegenheit ergriffen hat. Immerhin verzeichnete die SPÖ laut eigenen Angaben bis Freitag 9.000 neue Parteimitglieder.

Wo bleibt die Frauenquote?

Rendi-Wagner hatte sich 2017 auch erst zur roten Mitgliedschaft entscheiden können, als sie für die SPÖ als Bundesministerin für Gesundheit und Frauen in der Bundesregierung Kern (SPÖ-ÖVP-Koalition) ernannt wurde.

Nur wenige Personen sind bisher von den 73 Kandidaten bekannt. Laut SPÖ seien darunter nur vier Frauen! Und das in einer Partei, die seit Jahrzehnten die Frauenquote fordert und fördert.

Unbekannte und rote Fossile am Start

Eine von den vier Frauen ist klar: Rendi-Wagner. Gegen sie treten jedenfalls an: ihr Herausforderer aus dem Burgenland, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, und der dem linken Flügel der SPÖ zugehörige Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler aus Niederösterreich. Ob auch Christian Kern wieder roter Parteichef werden will, wie zuletzt kolportiert wurde, ist ungewiss.

Gewiss sind der – bisher unbekannte – Burgenländer Berthold Felber und der – ebenfalls bisher unbekannte – Niederösterreicher Gerhard Weißensteiner. Aber auch Rudi Fußi hatte am Freitagabend eine Kandidatur nicht ausgeschlossen. Ihn hatte das linke Profil erst vor zehn Monaten zitiert mit der Aussage:

Ich habe mein Leben lang den Streit gesucht.

Der innerparteiliche Streit findet jedenfalls bis Juni seine Fortsetzung.

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