Die Vorbereitung eines Einzugs in den deutschen Bundestag fordert nun auch programmatisch von der noch jungen Piratenpartei ihren Tribut. Mit der Gründung einer eigenen Arbeitsgemeinschaft Waffenrecht möchten die Piraten ihre Haltung zum Waffenbesitz und zum Schießsport umfassend behandeln. Dabei beschäftigen sie sich auch mit dem Thema „Paintball“ im Spannungsverhältnis zwischen Waffenrecht und Sport – und kommen dabei auf höchst eigentümliche Bewertungen, etwa im Verhältnis zum Fußball. Ob dies dem überwiegend linken Klientel der Piratenpartei allerdings programmatisch auf die Dauer zuzumuten ist, bleibt abzuwarten.
Paintball als Pazifisten-Spiel
Recht intensiv hat sich die bundesdeutsche Piratenpartei in ihrer Arbeitsgemeinschaft Waffenrecht jüngst mit dem Paintballsport auseinandergesetzt und findet dabei zu folgender Definition:
Beim Paintball handelt es sich um eine moderne Sportart, die mit Sportgeräten genannt "Markierern" ausgeübt wird, die rechtlich zu den Schusswaffen gehören. Vor der Abschaffung der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes wurde der Sport von einem hohen Anteil von Wehrdienstverweigerern ausgeübt. Auch konnte selbst über Jahre hinweg nie nachgewiesen werden, dass einer der deutschen Amokläufer Paintball gespielt hat. Ein Gutachten belegt, dass es sich um eine moderne Sportart handelt, deren Spieler keine besondere Gewaltaffinität besitzen und entwickeln.
Paintball statt Fußball
Nachdem Paintball als Sport der Pazifisten gedeutet worden ist, erhebt die Piratenpartei einen ganzen politischen Forderungskatalog zum „Paintballsport“. Umsetzen will man das spätestens nach Einzug in den deutschen Bundestag. Gefordert werden unter anderem ein Mindestalter von 16 Jahren, die Aufnahme der Paintball-Marker als eigene Kategorie ins Waffenrecht, die Anerkennung als Sportart und die Nutzung landwirtschaftlicher Brachflächen für das Freizeitvergnügen.
Vielleicht wollen sich die Piraten aber auch auf Fußballplätzen mit ihren Farbbeuteln austoben, denn zum deutschen Volkssport haben sie ebenfalls eine klare Haltung, wenn auch eine wesentlich weniger freundliche: "Der Staat fördert den Fußballsport, bei dem es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen im In- und Ausland kommt", stellen die Piraten mit sichtlichem Ausdruck des Missfallens fest
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