Während die Frage der Integration des Islams in Europa immer wieder hohe Wellen schlägt, befassen sich mittlerweile auch islamische Gelehrte mit jenen Problemen, die durch die muslimische Immigration hierzulande entstehen. Themen dieser Abhandlungen sind die Schwächen der Religion, die im Laufe ihrer Entwicklung entstanden sind und nun kritisch werden, sowie das Verhalten der Glaubensmitglieder in deren neuen Heimatländern. Die Ergebnisse hätten – zumindest für die linke Medienlandschaft – überraschender nicht sein können.
Sam Cherribi, ein marrokanischer Soziologe, beschreibt in seinem Buch "Im Haus des Krieges" die Ansichten des Islams bezüglich Integration seiner Mitglieder in die westliche Gesellschaft: In den Niederlanden predigen die Imame von der "Hölle" – der Weg dorthin führt offenbar über die Imitation der Nicht-Muslime über den Austritt aus der Religion zur Integration als Vorstufe der Hölle. Die Lage der Muslime in Europa wird oft mit Mohammeds Bekehrungsversuchen in Mekka und Medina verglichen – was die Muslime als Islamisierungswerkzeuge deklariert. Cherribi ruft zu einer diverseren Betrachtung der verschiedenen Lehren des Islam auf. Sein Buch sorgte für heftige Diskussionen beim Forum für Progressive Muslime in Berlin, berichtet die Wiener Zeitung.
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Hamed Abdel-Samad, ein deutsch-ägyptischer Politologe, stellt in seinem Buch "Der Untergang der islamischen Welt. Eine Prognose" eine, wie der Name vermuten lässt, düstere Zukunft des Islam dar. Die fehlende Aufklärung – die die westliche Kultur im Zeitalter Kants durchlief – ließe das religiöse Denken der Muslime angesichts des westlichen Materialismus erstarren: Hierdurch entseht eine Differenz, die entweder zu religiösem Fanatismus oder zu kultureller Verwahrlosung führe. Durch die Geschichte des Islam sei jedoch auch eine Selbstsicherheit bedingt, die jegliche darauf bezogene Selbstkritik verbietet. Auch die "Bildung", die islamische Staaten forcieren, bezieht sich auf den Koran. Eine ausführliche Besprechung des Buches findet sich bei eigentümlich frei.