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ORF

13. Feber 2013 / 23:46 Uhr

ORF-Reporter verlegt Kasachstan nach Russland

ORF-Sportreporter Oliver Polzer macht bei seinen Übertragungen gerne zweifelhafte Gags. Dies oft auf Kosten der Information. Warum wohl? Vielleicht versucht er damit seine – gelinde ausgedrückt – karge Allgemeinbildung zu kaschieren. Die gab Polzer beim Abfahrtslauf der Herren preis, als ein Kasache die Piste mit großem Rückstand auf die Konkurrenz hinunter fuhr. “Der braucht bei Putin doch nur eine Abfahrtspiste bestellen und der baut sie dann”, sagte er zur Verblüffung der Fernsehzuschauer. Co-Kommentator Armin Assinger korrigierte nach wenigen Sekunden Stille: “Das ist ein Kasache und kein Russe.”

ORF nervte schon am ersten Wettkampftag

Der ORF wollte alles tun, um die Ski-Weltmeisterschaft in Schladming einzigartig zu machen. Sogar ein eigenes Haus, das Gerüchten zufolge eine Million Euro verschlang, ließ Generaldirektor Alexander Wrabetz aufstellen. Eine Helmkamera feierte Weltpremiere und eine aufwendige WM-App wurde entwickelt. Doch schon am ersten Tag der WM nervte die viereinhalbstündige Berichterstattung über den Super-G der Damen. Zwölfmal – und das ist wohl Weltrekord – wurde der Start verschoben. In dieser Zeit nutzte der ORF die Möglichkeit zu demonstrieren, wie man “aus dem letzten Loch pfeift”, urteilte Peter Pisa vom Kurier. Man sah einem Kind beim Biene-Maja-Ausmalen zu. Man erfuhr, dass bei Regina Sterz, die Bauchweh hatte, “nix unten bleibt”. Der Brillenservicemann informierte, warum dunkelgrüne Skibrillen mitunter sinnvoller sind als rote. Ein steirischer Schinken wurde präsentiert. Eine Kapelle spielte “Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei”.

Dem TV-Konsumenten wurden Themen zur Überbrückung von viereinhalb Stunden Warten serviert. Dazwischen nervten die Fragen der Reporter, die sich laufend wiederholten. So wurde jeder, der vor das Mikro sprang, gefragt, was er denn zu dieser einmaligen Atmosphäre in Schladming sage. Hätte man einfach, wie sonst auch üblich, die Simpsons gespielt, wäre dem alpinen Ski-Fan einiges erspart geblieben.

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