Die Flüchtlingswelle hat nun auch die Bezirkshauptmannschaft St. Pölten und die Landwirtschaftskammer Niederösterreich auf den Plan gerufen. Wie Unzensuriert.at erfuhr, wurde aufgrund einer telefonischen Mitteilung der Bezirkshauptmannschaft ein Schreiben der Landwirtschaftskammer an die Bezirksbauernkammern, Landeskammerräte, Abgeordnete mit landwirtschaftlichem Hintergrund etc. ausgeschickt, mit dem Ersuchen Maschinenhallen ab 1.000 Quadratmeter für die Unterbringung zur Verfügung zu stellen.
Niederösterreichs Land- und Forstwirte sollen also nun Flüchtlinge einquartieren. Es werde nur an eine kurzfristige Maßnahme gedacht, die Flüchtlinge sollen lediglich eine Woche in den Maschinenhallen verweilen. Es würden daher nur „vorübergehend“ Quartiere für Flüchtlinge in ganz Niederösterreich benötigt. Ob es dabei bleibt, ist allerdings fraglich.
Entgelt wird in Aussicht gestellt
Das Schreiben, das unzensuriert.at vorliegt, stellt auch eine finanzielle Gegenleistung in Aussicht. Wörtlich heißt es darin: „Eine vertragliche Nutzungsüberlassung gegen Entgelt ist möglich und wäre im Einzelfall zu regeln. Vertragspartner wird voraussichtlich das Land Niederösterreich bzw. der Bund sein.“ Und weiter: „Interessenten mögen sich bitte an die jeweilige Bezirkshauptmannschaft melden. Eine Vorbesichtigung hinsichtlich Eignung der Hallen erfolgt in der Regel durch das Rote Kreuz. Niederösterreich muss eine schwierige Aufgabe bewältigen, setzen wir als Land- und Forstwirte – im Rahmen des Möglichen – ein Zeichen der Solidarität.“
Absender des Schreibens sind Franz Raab, Kammerdirektor Landwirtschaftskammer NÖ, und Kammerpräsident Hermann Schultes – er ist ÖVP-Nationalratsabgeordneter. Das Papier trägt außerdem einen passenden Slogan der Landwirtschaftskammer: „Vielfalt ist unsere Stärke.“