Seit knapp einer Woche tobt der Befreiungskampf um die vom IS besetzte irakische Stadt Mossul. Die Anzahl ziviler Opfer ist bereits jetzt enorm hoch. Doch anders als bei der Befreiung Aleppos in Syrien, berichten westliche Medien hier lediglich über die "erfolgreiche", von den USA gelenkte Militäraktion.
Massenexekutionen, Zivilisten als Schutzschilde
Während die westliche Presse beim Kampf um Aleppo gar nicht schnell genug Fotos von traumatisierten Kindern veröffentlichen kann und im gleichen Atemzug Russland für das zivile Leid verantwortlich macht, sieht die Berichterstattung über Mossul gänzlich anders aus.
So wurden aufgrund des Angriffs auf die Stadt 284 Männer und junge Buben von den Islamisten hingerichtet. Bei den Häuserkämpfen werden wiederum Familien als lebende Schutzschilde verwendet. Doch sämtliche Medien scheuten davor zurück, die US-geführte Anti-IS-Koalition dafür verantwortlich zu machen. Wäre selbiges in Aleppo passiert, kann man davon ausgehen, dass Russland als Sündenbock für die zivilen Opfer herhalten hätte müssen.
Angriff gerät ins Stocken
Der Angriff der irakischen Armee, der kurdischen Peschmerga und der US-Luftwaffe auf Mossul gerät indes ins Stocken. Die Verteidigungsmethoden der Islamisten vom IS stellen die Angreifer anscheinend vor größere Probleme. Zum einen wurde ein Ablenkungsangriff des IS in der 150 Kilometer entfernten Stadt Kirkuk erfolgreich gestartet. Rasch wurden mehrere Vororte von den Dschihadisten eingenommen.
Irakische Armee nicht kampffähig
Zum anderen bricht die irakische Armee allem Anschein nach immer wieder weg, wehsalb auch die kurdischen Peschmerga ihre Einsätze kaum mit dieser koordinieren. Irakische Soldaten der 9. Division sollen vor einem Angriff des IS geflohen sein und ihre Fahrzeuge zurückgelassen haben. Erinnerungen an die überstürzte Flucht vor dem IS bei der Schlacht um Mossul im Jahr 2014 wurden wach.
Auch zurückgelassene Sprengfallen, Scharfschützen und Tunnelsysteme der rund 4.500 IS-Kämpfer in Mossul stellen die Befreier vor strategische Probleme.
Deutschland: 34 Millionen Euro Soforthilfe
In Deutschland, wo das Geld angesichts der Masseneinwanderung ohnehin knapp wird, einigte man sich hingegen, der Region im Irak 34 Millionen Euro an Soforthilfe zu senden. "Allein für Mossul und Umgebung können wir jetzt zusätzlich 34 Millionen Euro als Soforthilfe zur Verfügung stellen“, so der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller.
Dies dürfte den Flüchtlingsstrom gen Europa von bis zu einer Million Menschen jedoch kaum aufhalten.