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Campieren für Aufenthaltstitel

Mit Sesseln, Schlafsäcken und Matratzen ausgerüstet, campieren rund 50 Menschen vor dem Amtsgebäude in der Wiener Dresdner Straße.

31. Dezember 2019 / 15:00 Uhr

Rot-grüne Stadtregierung in Wien lässt Menschen frieren, statt für Ordnung zu sorgen

Menschlichkeit, in der angeblich lebenswertesten Stadt der Welt? Die Wirklichkeit sieht anders aus: Seit Tagen schaut die rot-grüne Wiener Stadtregierung tatenlos zu, wie rund 50 Menschen vor einem Amtsgebäude in der Dresdner Straße in Wien bei Minusgraden Tag und Nacht frieren.

Erster bei Vergabe von Aufenthaltstiteln sein

Mit Sesseln, Schlafsäcken und Matratzen sind die Leute ausgerüstet, die zum Großteil aus Asien stammen dürften. Sie campieren vor dem Bürogebäude der MA 35 (Einwanderung und Staatsbürgerschaft), um die Ersten zu sein, wenn am 2. Jänner die Bewerbung für Aufenthaltstitel in Österreich startet.

Wie viele Personen so einen quotenpflichtigen Aufenthaltstitel erhalten, legt die Bundesregierung jährlich per Verordnung fest. Heuer soll es 130 Niederlassungsbewilligungen geben. Wer einen der heiß begehrten Titel haben will, muss persönlich darum ansuchen. Die Vergabe erfolgt strikt nach dem “First come, first serve”-Prinzip.

Wartende sollen bezahlte Stellvertreter sein

“Der Andrang ist jedes Jahr groß”, sagt ein Sprecher des zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorsky (SPÖ) zur Zeitung Heute. Dass die Antragsteller allerdings schon eine Woche zuvor vor dem Gebäude campieren, sei eine Neuheit. Bei einigen der Wartenden soll es sich außerdem um bezahlte Stellvertreter handeln, die möglicherweise jemand anderem einen Platz freihalten.

Anrainer widersprechen SPÖ-Stadtrat

Anrainer widersprechen allerdings dem Stadtrat. Unter dem Synonym „monoman“ schreibt ein betroffener Bürger folgenden Kommentar in Heute:

Sehr geehrter Herr Stadtrat, das ist nicht NEU, sondern jedes Mal das Gleiche, wenn es um die Vergabe dieser Aufenthaltstitel geht. Tun Sie bitte nicht so überrascht. Für alle, die im Umfeld der MA35 in der Dresdner Straße wohnen, ist das jedes Mal ein Schauspiel, das sich über mehrere Tage hinzieht… Und es werden sehr wohl Zelte aufgeschlagen, oder man bleibt gleich im Auto vor der Tür stehen bei laufendem Motor, was ja super für die Umwelt ist…

Wenn das Problem also seit Jahren bekannt ist, fragt man sich, warum die rot-grüne Stadtregierung hier nicht für Ordnung sorgt und eine dauerhafte Lösung sucht, um die Menschen über die Weihnachtszeit nicht der klirrenden Kälte auszusetzen?

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